Christina Da Silva
"Das Stichwort heißt Nachhaltigkeit!"

Geboren wurde sie in Portugal, unweit einer der ältesten Städte Europas: Porto heißt die betagte Schöne, sie ist reich an Geschichte und architektonischen Schätzen, idyllisch gelegen zudem, direkt am Atlantischen Ozean. Doch schon mit sechs Jahren wurde Cristina da Silva in Dortmund eingeschult; die Eltern kamen als Gastarbeiter, und hier, sagt sie, sei ihr Zuhause: „Zuhause ist da, wo die Familie und die Freunde sind!“

Seit einem guten halben Jahr ist da Silva beruflich im Unionviertel ansässig: Ihr Büro findet man im Berufstrainingszentrum (BTZ) an der Rheinischen Straße 210. Die 47 Jährige ist Projektleiterin bei „cleanin“, einer Gebäudereinigungs-Firma auf Expansionskurs. Als Integrationsprojekt der Integra GmbH stellt „cleanin“ bevorzugt Menschen mit Behinderung ein, gerne auch mit einem Grad der Behinderung von 50 oder mehr. „Natürlich muss dabei gewährleistet sein, dass unsere Leute Reinigungsarbeiten in hoher Qualität durchführen können!“
Fünf Festangestellte sind es derzeit und acht Minijobber, die in Dortmund und Holzwickede im Einsatz sind. Dass Treppenhäuser, Firmen und Bürogebäude danach so richtig blitzen und blinken, darauf hat Cristina da Silva ein wachsames Auge. Die quirlige Chefin der putzenden Crew mag ihren Job, und sie mag ihre Leute, die es ihr mit vorbildlichem Einsatz danken. „Ganz wichtig ist eben, dass genug Zeit da ist, und dass für gute Arbeit auch guter Lohn gezahlt wird!“

Büroorganisation oder Kundenakquise sind Dinge, die gelernt sein wollen. Vieles bringt da Silva aus eigener beruflicher Erfahrung mit – manches wird bei Schulungen vertieft wie neulich in Berlin, wo es um Menschenführung ging. „Aber nicht nur die Chefs, auch unsere Leute werden regelmäßig geschult!“
Großer Wert wird nicht nur auf die Qualität der Arbeit, sondern auch auf die Qualität der verwendeten Produkte gelegt. „Das Stichwort“, sagt Cristina da Silva, „heißt Nachhaltigkeit!“, was meint: Alles im Eimer ist definitiv umweltfreundlich, dafür bürgt „cleanin“, und darüber freut sich die wachsende Kundschaft.

Privat hat Cristina da Silva ihre Zelte in der Märkischen Straße aufgeschlagen. Die Wohnung teilt sie sich mit ihrem Lebensgefährten sowie ihrer 23-jährigen Tochter. „Das sind 150 Quadratmeter, das passt schon, und wir verstehen uns gut.“ Der zwei Jahre jüngere Sohn ist häufig bei seiner Freundin. Gemeinsam sieht man sich immer mal wieder zum Kaffeekränzchen in der Gartenlaube. „Der Schrebergarten und Fotografieren“, verrät Cristina da Silva, „sind meine großen Hobbies!“ Daneben ist sie im Tierschutz aktiv und hat konsequent die Ernährung auf vegan umgestellt.
Einmal im Jahr zieht es sie in die alte Heimat: Portugal ruft. Dann bestellt sie in einem der Straßencafés vielleicht ein kleines, feines Glas: „Der berühmte Portwein, der kommt ja von da!“

Dortmund punktet mit Bier statt mit Port. Auch lecker! Zurück im Pott ist Cristinas Welt jedenfalls genauso in Ordnung. „Ich wollte nie mehr woanders hin. Hier kann man gut leben!“

Text und Foto: Ursula Maria Wartmann

Rheinische Straße 210/Ecke Ottostraße

www.cleanin.de/