Immer nur Kreativität, Strukturwandel und Rheinische Straße? Manchmal reicht ein Gang auf die andere Seite des Hohen Walls – eigentlich außerhalb des Viertels – um ein wenig Urlaubsstimmung aufkommen zu lassen. Dort locken in kleinstädtischer Atmosphäre: Der Propsteihof und das Café und Restaurant Linus.
Das Unionviertel liegt zentral, aber auch ein wenig zwischen Einkaufszone und nirgendwo. Mit dem Rad wie mit der Bahn kommt man schnell woanders hin, aber wohin, wenn wirklich nur 45 bis 60 Minuten Zeit sind? (Wie bei Kreativen ja recht üblich.) Und mal die ein wenig andere Idylle jenseits von Graffiti, Umbruch und Ruhr-Urbanität sucht? Man könnte es dann einmal mit ein wenig Kulinarik versuchen, und zwar auf oder an einem wie ein Dorfplatz anmutenden Kleinod mitten in der Innenstadt.
Keine Angst vor Katholiken? Dann erst recht. Den Propsteihof dominieren zwar die dort ansässige Kirche St. Johannes Baptist samt angeschlossener Caritas und Beratungsangeboten. Aber schon das benachbarte Reisebüro lässt durchaus Frischluft atmen. Und auf der anderen Seite befindet sich eben die ganz anders imposante, moderne Terrasse des Linus. Pfifferlinge, aber auch Speed Lunch: Dieses Haus vereint gern Widersprüche, die gar keine sind. Schickes Ambiente, aber familienfreundlich. Werktags ein günstiger Mittagstisch, aber auch viereinhalb Stunden Sonntagsbrunch. Ein Gesellschaftsraum mit eingebautem DJ-Soundsystem. „Kalte Schnauze Spezial“. Eine Speisekarte von Salzkuchen über Burger bis hin zu Flammkuchen, Fisch und dem Hähnchenschnitzel „Aloha Traude“.
Die andere Welt auf der anderen Straßenseite also. Und mal nicht die Einkaufszone. Die Vielfalt eines Viertels beruht halt nicht zuletzt auch auf guten Nachbarn, die auf kurzem Wege auf ganz andere Gedanken bringen können. Fast wie ein Kurzurlaub zur Mittagspause. Abendessen und Frühstück nicht ausgeschlossen.
Öffnungszeiten:
Montag 09.00-18.00 Uhr
Dienstags – Donnerstag 09.00-22.00 Uhr
Freitag und Samstag 09.00-24.00 Uhr
Sonntag 10.00-15.00 Uhr
Feiertags geschlossen
Linus
Propsteihof 9
44137 Dortmund
Text: Jens Kobler
Foto: Sabrina Richmann
14.09.2015