Ein EU-Förderworkshop von Unionviertel.Kreativ im Gewerbehof
Mehr Europa wagen

Die Ankündigung seitens der Veranstalter trifft es tatsächlich recht gut: Ob Creative Europe, Horizon 2020 oder Erasmus for Young Entrepreneurs – die Europäische Union bietet verschiedenste Förderprogramme für unterschiedlichste Interessen und Akteure an. Doch vielen gilt die Antragstellung als ein Buch mit sieben Siegeln oder die Verwaltung der Gelder als bürokratisch, ja risikoreich. Doch die Europäische Union bietet auch Programme mit 100% Förderung und vorauslaufender Auszahlung an: Besser geht es kaum! Doch dies scheint vielen KünstlerInnen und Kreativen unerreichbar zu sein – zu Unrecht!“

Alleine die vielen „Doch“s sprechen eine deutliche Sprache: Die EU weiß um die Notwendigkeit von Förderungen gerade in strukturschwachen bzw. vom Strukturwandel betroffenen Gebieten und Vierteln. Aber Brüssel wirkt weit weg – und ist es für sich gesehen auch oft. Entsprechend gibt es Vermittler, die manchmal in Düsseldorf und manchmal in der Kommune sitzen. In Dortmund aber befindet sich zusätzlich ecce, das european centre for creative economy. Und zwar direkt am U, von wo aus es ja wirklich nur ein Katzensprung ist zu den Räumlichkeiten der InWest eG und dem Quartiersmanagement in der Heinrichstraße. Noch ein paar Meter weiter und man ist im Union Gewerbehof. Und dort kann das Viertel dann zumindest auf Vermittler nach Brüssel treffen, ganz persönlich und individuell zur Beratung und Information über Förderprogramme. Zum Beispiel am 14.10.2015 von 14 bis 18 Uhr im Seminarraum 1, mit Bernd Fesel und Andrea Wisotzki von ecce. Brüssel ist weit? Wenn Sie meinen!

Natürlich kann man die Frage stellen, was denn nun in Dortmund von der EU gefördert wird oder werden soll. Eine Anfrage bei ecce, wie das konkret aussieht, ergibt zum einen die Auskunft, dass Kunst- und Kulturprojekte wie „Sanctuary“ schon 2011 als förderfähig erachtet wurden. Und auch der Union Gewerbehof selbst ist mit einem Partner aus Köln an einem Programm von Creative Europe beteiligt. Andrea Wisotzki von ecce: „Europa hält natürlich viele Fördermöglichkeiten bereit, sei es durch Europäische Sozialfonds (ESF) oder durch den Fond für regionale Entwicklung (EFRE). Diese beiden Fonds werden auf nationaler Ebene beantragt, so gibt es im Rahmen des ESF-Bundesprogramms beispielsweise das „BIWAQ“ Programm für Bildung, Wirtschaft, Arbeit im Quartier. Die öffentlichen Institutionen sind mit diesen Programmen vertraut, und so fließen bereits viele europäische Mittel in die Quartiere. Und speziell für die Kreativen im Quartier lohnt sich natürlich ein Blick auf europäische Programme wie Creative Europe, Erasmus+ oder Horizon2020. Nicht nur die finanzielle Unterstützung sollte hier hervorgehoben werden, sondern vor allem die überregionale Vernetzung, der Erfahrungsaustausch auf europäischer Ebene. Zielsetzung hier ist im Besonderen die Förderung der Wettbewerbsfähigkeit des Kultur- und Kreativsektors.“
Klingt das wieder ein wenig nach Behörden-Deutsch? Nun, man kann ja einfach mal reinschauen:

Anmeldung zum Workshop bei der InWest eG
E-Mail: info@inwest-do.de

Text: Jens Kobler
Foto: ecce