„Sir Hannes“ wurde an der Rheinischen Straße geboren, westlich der Dorstfelder Brücke. 1962 war das; so ein Kinderleben, erinnert er sich mit einem kleinen Grinsen, war auf der Straße nicht immer einfach, und deshalb „hatte ich schon als Fünfjähriger meine Boxhandschuhe an!“ Aber er fand es damals und findet es heute noch immer „ziemlich geil im Viertel – das wird ja so langsam eine Kulturmeile hier“, und so hat er nach einer kurzen Zwischenstation auf der Münsterstraße Anfang der 1990er erneut an der Rheinischen Straße angedockt und sich wieder durchgeboxt. IDIOTS RECORDS nennt sich sein Laden gegenüber vom U.
Der Laden ist seit über zwanzig Jahren das Mekka für Fans der Punk- und Hard-Rock-Szene und bietet so ziemlich alles, was das Herz begehrt: Dunkle Klamotten und Caps, Buttons und Sticker, Schmuck und Totenschädel in sämtlichen Variationen, die das Leben so zu bieten hat. Und natürlich Musik. CDs und Vinyl an den Wänden, soweit das Auge reicht, und selbstredend ist etliches auch von Sir Hannes und seinen Leuten dabei: Mit „The Idiots“ machte er als eine der ersten Punkbands in Deutschland Furore.Das ist lange her und brachte ihm bei einer Wanderausstellung einen Ehrenplatz im Haus der Geschichte in Bonn ein.Tourneen führten damals durch viele europäische Länder.
Heute feiert er mit seiner Band „Honigdieb“ Erfolge. In China, berichtet er, mögen die Leute Musik, die aus Deutschland kommt. Vor gut 3000 Gästen brachten Sir Hannes als Sänger schräger Texte und seine Band mit Querflöte, Schlagzeug, Gitarre und Kontrabass dort die Volksseele zum Kochen.
Text und Foto: Ursula Maria Wartmann