Sein Auftritt beim Quartiersfest hat für einige Verwirrung gesorgt. Angekündigt war: Sophie White. Aber auf der Bühne stand: ein Mann – ein Mann mit dem Künstlernamen Sophie White. Vor fünf Jahren zog Jörg Zadow, so Sophies bürgerlicher Name, mit seinem Mann von Braunschweig ins Quartier Rheinische Straße. In ihrer Dachwohnung haben die beiden einen fantastischen Blick über die Dächer des Viertels – mit ein Grund, warum sie sich an der Adlerstraße niederließen.
„Wir fühlen uns sehr wohl hier“, sagt der Künstler. „Das Viertel ist ständig im Wandel, multikulturell und man hat alles, was man braucht.“ Gut drei Jahre hat es gedauert, bis sich das Paar so richtig eingelebt hatte, doch jetzt sagen beide: „Wir sind angekommen.“
Seit 25 Jahren wird Jörg Zadow, der in der Verwaltung eines großen Dortmunder Sanitätshauses arbeitet, von Sophie White begleitet. „Am Anfang habe ich Travestie im Kleid gemacht. Ich hatte lange Haare“, erzählt er. „Doch als die Geheimratsecken immer größer wurden, habe ich das Kleid an den Haken gehängt und bin in Männerkleidung aufgetreten.“ Ein Wagnis. Doch da bei Sophie White nie die grelle Parodie, sondern die Musik im Vordergrund stand, glückte diese Wandlung. Aber der Name blieb. „Ich bin als Sophie White bekannt, das gibt man nicht auf.“ Die Konzerttermine gibt es dann rechtzeitig auf der Website.
Text und Foto: Gesine Lübbers