Steampunk und andere Folklore
Interview mit Jasmin Vogel zum Sommer 2015 am Dortmunder U

Der Sommer beginnt, und das U zeigt sich in anderer Pracht. Unter Beteiligung vieler Künstlerinnen und Künstler, Institutionen und Freischaffenden lockt das neue Wahrzeichen der Stadt mit vielen Veranstaltungen drinnen wie draußen – und damit natürlich auch in das Unionviertel. Jasmin Vogel, im U zuständig für Marketing und Sponsoring, bietet einen Ausblick auf das Geschehen eines vielfältigen Sommers.

Beginnen wir den Überblick zum Sommerprogramm im und am U doch mit der Plattform zur ExtraSchicht am 20. Juni! „Retrogaming meets Steampunk“ lautet das Motto. Was haben wir uns darunter vorzustellen?

Jasmin Vogel: Als junges Museum mit Fokus auf Medienkunst und digitale und moderne Kunstformen möchten wir den Besucher dazu auffordern aktiv zu werden und selbst ein Teil des Programms zu werden. Unser kleineres Motto ist „Come and Play“ und dementsprechend werden wir auf der Fassade und im gesamten Haus Spielstationen installieren an denen die Besucher die Möglichkeit haben liebgewonnene Spiele der vergangenen Jahrzehnte noch einmal zu erleben. Der HMKV bietet passend zu der Steampunk-Ausstellung „Das mechanische Korps“ ein Jules-Verne Fotostudio am, bei dem sich Besucher mit retrofuturistischen Requisiten inszenieren können. Musikalisch wird der Vorplatz von den Kunst- und Musikkollektiven „Maschinerie“ und „All the Time“ mit elektronischer Musik bespielt werden, die sich zur Unterstützung den DJ „Primarie“ aus Rumänien eingeladen haben. Zusätzlich sind alle Austellungen des Hauses geöffnet und bieten zu jeder vollen Stunde kostenlose Führungen an.

Gibt es überhaupt eine „Sommerpause“ im U, zum Beispiel in Bezug auf Ausstellungen und das Filmprogramm?

Jasmin Vogel: Ganz im Gegenteil. Zwar wird das Filmprogramm über den Sommer etwas zurückgefahren, aber wer will bei 30°C auch im Kino sitzen? Stattdesssen haben wir mit dem Sommer am U wieder ein abwechslungsreiches Programm für den Vorplatz auf die Beine gestellt bei dem man das Wetter mit Live-Musik, Poetryslams und DJ-Sets draussen genießen kann. Die Ausstellungen haben aber natürlich wie gewohnt trotzdem geöffnet.

Der HMKV wird Ende Juli die „Digitale Folklore“ eröffnen, die TU zeigt in einem ähnlichen Zeitraum den „Rundgang Kunst 2015“. Kann man sagen, sich das U für Besuche am allermeisten lohnt, wenn die Gäste Zeit für die Programme und Ausstellungen auf allen Etagen mitbringen?

Jasmin Vogel: Im U gibt es sehr viel zu sehen, da haben sie schon Recht. Allerdings muss jeder für sich entscheiden ob er gerne alle Ausstellungen an einem Tag sehen möchte, wofür er dann auch die entsprechende Zeit mitbringen muss, oder seinen Besuch lieber auf mehrere Tage verteilt. So hätte man dann auch Gelegenheit verschiedene Tagesveranstaltungen mitzunehmen, oder in aller Ruhe eine Sonnenpause auf der Dachterasse einzulegen.

Zum „Sommer am U“: Jeden Donnerstag und Sonntag von Juni bis August gibt es wieder viel Musik, aber auch Poetry Slams und mehr. Gibt es Neuigkeiten gegenüber 2014 zu vermelden oder wird die Erfolgsformel der letzten Jahre so weiter geführt?

Jasmin Vogel: Das Programm wird größtenteils fortgeführt, allerdings haben uns musikalisch etwas stärker in Richtung Jazz und Weltmusik bewegt. Das liegt daran, dass insbesondere Sonntags viele Familien zu uns kommen und z.B. an den Do-it-Yourself Workshops teilnehmen. Da trägt eine Jazzband einfach besser zur entspannten Atmosphäre bei als eine 3-Akkord Punkband…

Das gesamte Sommer-Programm im und am U hier:
www.dortmunder-u.de/programm
sommer-am-u.de

Text: Jens Kobler
Foto: Matthias Oertel