Studio KQ
Berlin, Berlin – wir woll´n nicht nach Berlin

Seit Jahren bereits zieht es viele Kreative aus dem Ruhrgebiet in Metropolen wie Hamburg oder Berlin. Doch es gibt gerade bei jungen Vertretern der Schöpfungsbranche wieder zunehmend solche, die sich gezielt und bewusst für das Ruhrgebiet entscheiden.
Zwei von ihnen sind die Diplom-Designer Lars Sarzio und Tobi Mania, die sich als Studio KQ am Hohen Wall in den Räumen von Heimatdesign Anfang 2015 eine Base geschaffen haben. Für die beiden Kreativen, die bereits während ihres gemeinsamen Studiums in Dortmund zusammen an Projekten gearbeitet hatten, war klar: wir bleiben hier. „Berlin oder Hamburg sind inzwischen einfach zu voll“, erklärt Mania die Entscheidung. „Hier kannst Du noch etwas machen und die Leute bekommen es mit.“
Ganz zufällig haben sich die beiden Designer ihren Standort nicht ausgesucht. „Wir wollten schon in die Nähe des Unionviertels“, betont Sarzio. „Bis vor kurzem waren der Standort Hoher Wall 15 und der Union Gewerbehof ja so etwas wie Kreativinseln, die sich auch rege ausgetauscht haben. Inzwischen aber ist deutlich spürbar, dass auch viel aus dem Unionviertel selbst nach außen strahlt.“
Für die beiden Netzwerker, die bei vielen ihrer Projekte interdisziplinär mit anderen Kreativen zusammen arbeiten, ein wichtiger Punkt. „Die kreative Szene in Dortmund entwickelt sich gerade auf sehr spannende Weise“, sind sich die beiden sicher. „Hier passiert gerade an vielen Stellen etwas neues, es gibt noch Möglichkeiten etwas auszuprobieren. Und die gegenseitige Inspiration der Kreativszene spielt dabei eine wichtige Rolle. Umso besser, wenn sie im und um das Unionviertel herum ein Fundament findet.“
Doch die Inspiration ist nicht der einzige Grund, weshalb sich Sarzio und Mania den Standort ausgesucht haben. Wie viele andere Kreative auch können die beiden größere Projekte nur umfassend realisieren, wenn sie Erfahrung und Know-how von Partneragenturen oder Spezialisten einbinden. „Wir finden hier im direkten Umfeld so ziemlich jede Kreativdisziplin, die man sich vorstellen kann“, erklärt Mania. „Inzwischen sind die Kreativen recht gut untereinander vernetzt. Brauchen wir für ein Projekt Spezialisten, sind die schnell gefunden – ob Fotografen, Texter oder was sonst noch.“
Ob das Unionviertel seinen kreativen Höhepunkt erreicht hat? „Auf keinen Fall. Dortmund hat mit der Förderung der Kreativszene hier einige gute Voraussetzungen geschaffen, die sich in anderen Städten nicht immer finden lassen. Aber hier geht noch einiges. Und das wird kommen.“