Wie aus sozialen und ökologischen Projekten Unternehmen werden können
greenhouse.ruhr startet in Werkhalle

Die Welt ein kleines bisschen besser machen und damit auch noch den Lebensunterhalt verdienen: So lautet immer öfter die Idee von Gründerinnen und Gründern in der Region. Mit „greenhouse.ruhr“ hat die Wirtschaftsförderung Dortmund gemeinsam mit der Fachhochschule Dortmund und vielen weiteren Partnern ein Programm zur gezielten Förderung von sogenanntem Social Entrepreneurship (zu Deutsch etwa: Sozialunternehmertum) auf den Weg gebracht. Greenhouse.ruhr wird unterstützt durch zwei Organisationen mit Sitz im Union Gewerbehof: netz NRW – Verbund für Ökologie und soziales Wirtschaften e.V. und die Urbanisten e.V. – lokal, kreativ, lebendig.

Nach coronabedingter Verschiebung fiel am 15. August in der Werkhalle des Union Gewerbehofs der Startschuss für den ersten Durchlauf. Acht aus 45 Bewerbungen ausgewählte Gründungsteams stellten sich nacheinander vor. Vier Coaches wählten anschließend jeweils zwei Gründungsteams aus, die sie in den kommenden vier Monaten eng betreuen werden. Neben dem individuellen Coaching warten weitere Unterstützungsleistungen und regelmäßige Veranstaltungen wie Ideenwerkstätten, Meet-ups und fachliche Inputs auf die Gründerinnen und Gründer. Als Partner fungieren dabei u.a. das netz NRW und die Urbanisten. Am Ende der Projektlaufzeit winkt für die Teams im Rahmen einer Abschlussveranstaltung außerdem ein Preisgeld von bis zu 5.000 Euro.

Die teilnehmenden Teams im Überblick:

Pandora 2.0
Unter dem Projektname „Pandora 2.0“ soll eine Kultur- und Bildungsstätte aus See-containern aufgebaut werden, um jungen Unternehmer*innen einen Standort zu bieten, an dem neue Konzepte entwickelt werden können und ihr Wachstum unterstützt wird.

Nightmover
Mit Hilfe einer Peer-to-peer-Sponsoringplattform soll ein Jugend- oder Frauentaxi entstehen, welches ebenso als Krankenfahrzeug genutzt werden kann. Ziel ist es, einen sicheren Personentransport für die genannten Zielgruppen zu schaffen.

Green Billbo
Das „Green Billbo“ will unter dem Motto „think without plastic“ Plastikprodukte durch biologisch abbaubare und umweltfreundliche Alternativen ersetzten, z.B. kompostierbare Hundekotbeutel oder Tragetaschen. Um die Entwicklung und Produktion dieser nachhaltigen Alternativen zu finanzieren, sollen Werbeflächen auf diesen Produkten an interessierte Unternehmen verkauft werden.

„Frau Lose“-Mobil
Das „Frau Lose“-Mobil will einen Beitrag zum Umweltschutz leisten, indem es auf Dortmunder Wochenmärkten unverpackte Produkte wie Nudeln, Geschirrspülmittel oder Toilettenpapier verkauft. Zudem sollen die Kund*innen die Möglichkeit haben, ihr eigenes Deo herzustellen und sich dieses in Beutel und Gläser abzufüllen.

2 Wheel Garage
Der Fahrradladen in der Dortmunder Nordstadt „2 Wheel Garage“ repariert und verkauft ressourcensparend und preiswert gebrauchte Fahrräder, um vor allem Menschen mit kleinem Geldbeutel den Kauf eines Fahrrads zu ermöglichen.

7000 Schmetterlinge für die Nordstadt
Das Ziel von „7000 Schmetterlinge für die Nordstadt“ ist der Imagewandel und die Steigerung der Attraktivität der Dortmunder Nordstadt durch die Errichtung eines frei-zugänglichen Stadtgartens. In der Art eines Gemeinschaftsgartens sollen Gemüse und Kräuter gemeinsam angebaut und kostenpflichtige Workshops und Veranstaltungen angeboten werden.

BeAPart
Mit „BeAPart“ soll ein integratives Planungstool für die Quartiersentwicklung erarbeitet werden. Durch die Beteiligung von Menschen mit Behinderungserfahrung soll das Thema Barrierefreiheit von Anfang an in die Planung von Bauvorhaben integriert werden.

Digitale Teilhabe und Kompetenz durch Hardware-Upcycling
Alte Laptops und Computer werden im Zuge des Projekts unter Verwendung von freier Software wieder funktionsfähig gemacht. Die aufbereiteten Geräte sollen dann Schulen und Schüler*innen zur Verfügung gestellt werden, sodass auch Kinder und Jugendliche aus einkommensschwachen Familien an der digitalisierten Welt teilhaben können.

Bild: Kristina Malis